Bad Gandersheim,

Vergebener Einsatz in Bad Gandersheim

In einem Ehemaligen Kurhotel in Bad Gandersheim wurde durch das Technische Hilfswerk (THW) eine Flüchtlingsunterkunft vorbereitet. Leider ein Vergebener Einsatz der die Ehrenamtlichen Helfer tief traf.

Am frühen Montagmorgen wurden die Helfer des Technischen Hilfswerk (THW) Einbeck über ihre Digitalen Funkmeldeempfänger alarmiert. Darauf war zu lesen, dass die Einsatzbereitschaft herzustellen ist und es eine Flüchtlingsunterkunft in Ort Bad Gandersheim einzurichten galt.

Nach einer ersten Telefonischen Rücksprache mit der THW Geschäftsstelle Göttingen, wurde abgesprochen welche Teileinheiten des Ortsverband Einbeck benötigt wurden. Es wurde der Zugtrupp, der im Verlauf der Woche die Einsatzleitung des THW hatte, die Fachgruppe Beleuchtung und eine Bergungsgruppe zur Unterstützung benötigt werden. 

Weiterhin wurden aus dem Ortsverbänden Northeim und Holzminden zwei Bergungsgruppen und aus dem Ortsverband Goslar die Fachgruppe Infrastruktur nach Bad Gandersheim angefordert.

Vor Ort informierte sich der Einsatzleiter THW zunächst über die Gesamtlage bei der Johanniter Unfallhilfe, die für dieses Gebäude die Gesamtleitung hatte, über die genauen Aufgaben für das THW. Dabei stellten sich folgende Einsatzschwerpunkte heraus:

  • Überprüfung der Stromleitungen in dem Gebäude
  • Instandsetzung der Elektrik im Gebäude
  • Instandsetzung der Heizungsanlage
  • Wiederinbetriebnahme der Wasserversorgung des Gebäude
  • Installation von Beleuchtung im Gebäude
  • Aufstellen von Außenbeleuchtung um das Gebäude
  • Räumen der Zimmer und Aufbau von Feldbetten

Zunächst wurden die Bergungsgruppen damit beauftragt die Ehemaligen Zimmer von allen unnötigen Dingen zu räumen, diese wurden auf jeder Etage in einen eigens eingerichteten Abstellraum gelagert. Im Anschluss daran wurde die Bettenkapazität der Zimmer durch Feldbetten aufgestockt.

Während dessen kümmerten sich die Helfer der FGr Beleuchtung um eine Bestandsaufnahme der Beleuchtungseinrichtungen im und um das Gebäude und verfassten eine Liste mit den benötigten Materialen.

Die FGr Infrastruktur befasste sich vollends mit der Inbetriebnahme der Heizung des Gebäudes. Dazu wurde Heizöl angefordert. Die gesamten Rohrleitungen geprüft und wieder in Betrieb genommen. 

Im Verlauf der weiteren Woche wurden rund 500 Einsatzstunden des THW in das Gebäude investiert um es für 300 Flüchtlinge wieder herzurichten.

Die FGr Beleuchtung setzte um das gesamte Gebäude neue Außenbeleuchtung, die von Elektrofachkräften eigens gebaut und verkabelt wurden. Und installierte im Gebäude ebenfalls neue Lampen und beleuchtete Fluchtwegschilder. 

Die FGr Infrastruktur hat das unmögliche wahr gemacht und die sehr ramponierte Heizungsanlage und Wasserversorgung des Gebäudes, mit Hilfe einer Fachfirma wieder in Betrieb nehmen können!

Am Donnerstag um 18:30 Uhr wendete sich dann das Blatt für die Helfer!

Es galt nun die in stundenlanger Arbeit hergerichtete Unterkunft wieder zu räumen und in den Ursprungszustand zurück zu versetzen! Was über Stunden mit Liebe und Hingabe wieder instandgesetzt wurde, wurde innerhalb von 4 Stunden wieder zerstört!

Für viele Helfer eine unerträgliche Tatsache und es floßen auch einige Tränen bei den sonst gestandenen Helfern. Denn der genaue Grund für diese Räumung war zunächst unklar, es hieß zunächst nur das es keine Versicherung für das Gebäude gab.

Erst im laufe dieser Woche wurden immer mehr Informationen durch das Land Niedersachsen publik gemacht, warum es ein Aus für die Unterkunft in Bad Gandersheim gab. Offenbar hatte der Vermieter, dem das Gebäude gehört andere Interessen als das Land Niedersachsen und war rein gewinnorientiert eingestellt. Und versuchte beim Land seine Finanziellen Interessen durch Drohungen durchzusetzen. Durch diesem Umstand und dadurch das der Vertragspartner den Mietvertrag noch nicht unterzeichnet hatte, trat das Land Niedersachsen von diesem Gebäude zurück und musste leider die Helfer damit Enttäuschen.

Dazu ein Kommentar in Eigener Sache:

Für die vielen Ehrenamtlichen Helfer ist dieses leider nur ein Schwacher Trost, denn kämpfen sie nun mit ihren Arbeitgebern um für Einsätze weiterhin freigestellt werden zu können. Bis zu diesem Aus für die Unterkunft hatten alle Arbeitgeber großes Verständnis und waren sehr kulant, wenn es um die Freistellung ging. Wir als THW würden uns wünschen das die Politik nach dieser Enttäuschung das Wort einmal persönlich an unsere Arbeitgeber richtet und ihnen den Umstand erläutert, damit wir weiterhin auf offene Ohren stoßen wenn es um die Freistellung unserer Helfer geht. Und damit die Arbeitgeber wissen das es nicht unsere Schuld ist, dass es ein Aus für die Notunterkunft Bad Gandersheim gab! Denn das Ehrenamt ist keine Selbstverständlichkeit!

WIR BEDANKEN UNS ALS THW BEI ALLEN ARBEITGEBERN UNSERER HELFER FÜR DAS SCHNELLE UND PROBLEMLOSE FREISTELLEN UNSERER HELFER...!!!

Und wir hoffen das wir auch nach diesem Rückschlag weiterhin auf SIE BAUEN KÖNNEN.


Im Einsatz: 

  • THW Ortsverband Einbeck: Zugtrupp, 2. Bergungsgruppe, FGr Beleuchtung
  • THW Ortsverband Northeim: 1. Bergungsgruppe, 2. Bergungsgruppe
  • THW Ortsverband Gosar: FGr. Infrastruktur
  • THW Ortsverband Holzminden: 1. Bergungsgruppe, 2. Bergungsgruppe
  • THW Ortsverband Salzgitter: Fachberater
  • THW Ortsverband Wolfenbüttel: Fachberater
  • THW Ortsverband Göttingen: Zugtrupp, 1. Bergungsgruppe, 2. Bergungsgruppe
  • JUH RV Süd Niedersachsen
  • DRK Bereitschaft Bad Gandersheim
  • Feuerwehr Bad Gandersheim
  • Feuerwehren der Stadt Bad Gandersheim
  • Bundeswehr


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