Soviel du brauchst“, das Kirchentagsmotto, ist auch der Wahlspruch der Johanniter, die sich vom 1. bis zum 5. Mai um Verpflegung, Verbrauchsgüter, Unterbringung und die Infrastruktur für ihre Kollegen während des Großeinsatzes kümmern. Mehr als 1.200 ehrenamtliche Helfer aus dem ganzen Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland sind im Sanitätsdienst, für die Kinderbetreuung und in den Fahr- und Begleitdiensten im Einsatz.
Die Helferunterkunft im Gewerbeschulzentrum an der Dratelnstraße in Wilhelmsburg, "St. Johannis" getauft, ist Herz und Kopf des Einsatzes: Hier schlafen und essen rund 1.000 Helfer, außerdem werden von der mobilen Führungsstelle die Dienste koordiniert. Frühstück, Mittag, Abendessen, Nachtverpflegung - insgesamt 20.000 Essen produzieren die vier Feldküchen an den fünf Tagen, rund 4.000 Portionen täglich. Dank "Essen auf Rädern" sind auch Helfer in den Außenstationen gut versorgt. Je nach Wetterlage löschen die Helfer bis Sonntag ihren Durst mit 15.000 bis 20.000 Litern an Getränken, das sind über 100 Badewannen voll.
250 Fahrzeuge, vier Feldküchen, eine Führungsstelle – das schafft die normale Stromversorgung einer Schule nicht. Während des Kirchentages ist der Strom für das Helferdorf deshalb blau, genauer: THW-blau. "Rund 140 Kilowatt verbraucht die Unterkunft pro Tag, das entspricht 140 Waschmaschinen im 24-h-Betrieb" erklärt Oliver Tiedemann vom THW. "Dafür haben wir 30 Stromverteiler und rund fünf Kilometer Daten- und Stromkabel verlegt." Für einen sauberen Einsatz wurde außerdem eine Duschstraße aufgebaut. Auch personelle Unterstützung beim Fuhrparkmanagement und eine Reparaturwerkstatt stellt das THW zur Verfügung.
"Damit ein Ereignis dieser Größenordnung perfekt läuft, muss schon bei den Vorbereitungen alles aufeinander abgestimmt sein. Die Teams der verschiedenen Logistikeinheiten haben Hand in Hand zusammengearbeitet, damit Besucher und Helfer gut aufgehoben sind", erklärt JUH-Gesamteinsatzleiter René Wilken. Fünf Tage dauerte der Aufbau für das vorübergehende Zuhause der Helfer. Innerhalb von einem Tag wird vom Schlafsack bis zur Führungsstelle alles abgebaut und eingepackt sein. "Ab Montag wird das Helferdorf wieder eine normale Schule sein - mit Tischen und Bänken statt der Feldbetten", so Wilken.
Unterstützt wurden diese Arbeiten auch von zwei Einsatzkäften des THW aus dem Gfb Göttingen, genauer aus den Ortsverbänden Einbeck und Osterode. Die Helfer der Fachgruppe Führung und Kommunikation waren in der Gesamteinsatzleitung als Leiter STAB, sowie in der Einsatzabschnittsleitung Logistik über 8 Tage in Hamburg im Einsatz.
Text: Ö-Team, LV HHMVSH