Seit ihrer Gründung vor mehr als 70 Jahren gehört deshalb das Bewegen schwerer Lasten bei Unglücken und Katastrophen zu den Kernaufgaben der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) im In- und Ausland, wie jüngst bei der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal oder dem Erdbeben in der Türkei. „Das muss ständig trainiert werden und im Ernstfall Hand in Hand mit anderen Ortsverbänden und Rettungsorganisationen funktionieren“, beschreibt der Northeimer THW – Ortsbeauftragte Oliver – Björn Dell das Ziel einer großangelegten Ausbildungsveranstaltung am Wochenende.
In einem gemeinsamen Pilotprojekt trafen sich deshalb am Samstag Freiwillige aus sechs südniedersächsischen Ortsverbänden auf dem Übungsgelände des Einbecker THW, um ingemischten Teams das Bewegen schwerer Lasten in unterschiedlichsten Situationen zu proben. Insgesamt waren neben den Northeimer und Einbecker Katastrophenschützern auch THW – Helferinnen und Helfer aus Osterode, Clausthal-Zellerfeld und Hannoversch Mündensowie die Regionalstelle Göttingen mit ihrem Leiter Jan-Peter Köllen beteiligt.
Unter der Regie von Northeims Ortsbeauftragtem Oliver – Björn Dell und in enger Zusammenarbeit mit dem THW Einbeck und der Regionalstelle Göttingen wurden insgesamt vier Stationen vorbereitet, auf denen die Helferinnen und Helfer zentnerschwere Betontrümmer, Baumstämme und Einsatzfahrzeuge bewegen mussten. Dabei kamen unter anderem hydraulische Hebekissen, Greifzüge, Seilwinden, Spreizer und Hydropresse praktisch zum Einsatz. Erschwert wurden die kniffligen Aufgaben zusätzlich durch Kälte, Matsch und Dauerregen – ein realistisches Szenario für Ausbilder und Helfer. Ein weiterer wichtiger Ausbildungsbereich waren auch die jeweiligen Unfallverhütungsvorschriften.
„Diese Gemeinschaftsausbildung heute war bislang einmalig und ein schon lange gewünschtes und geplantes Pilotprojekt für Südniedersachsen“, erläutert Northeims THW – Chef Dell, der gemeinsam mit den Ortsbeauftragten der anderen Ortsverbände und der Regionalstelle Göttingen das Projekt angestoßen hatte. „Ziel war es“, so Dell, dass sich auch die Helfer anderer Ortsverbände näher kennen lernen, sehen, wer was leisten kann, und im Ernstfall als großes Team Hand in Hand arbeiten.“
Am Ende der eintägigen Gemeinschaftsausbildung waren sich die Beteiligten aller Ortsverbände einig: Das neue Ausbildungskonzept hat Zukunft, und solche Veranstaltungensollen künftig mindestens zweimal im Jahr zu unterschiedlichen Themen und unter wechselnder Regie stattfinden.