Ausbildung bei Verkehrsunfällen

Zu einem etwas anderem Dienstabend, traffen sich die Kräfte des Technischen Hilfswerk (THW) Einbeck zu ihrem ersten Dienst im Mai an ihrer Unterkunft.

Gemeinsam mit zwei Kameraden der Feuerwehr Einbeck und dessen Rüstwagen, wurde nachdem antreten zum Dienstbeginn das Übungsgelände in der Schlachthofstraße angefahren. Dort warteten auf die ehrenamtlichen THW Kräfte schon zwei verunfallte PKW.

Diese wurden uns von M1 Automobile, aus Edemissen zur Verfügung gestellt und bereits am Vormittag durch den Ausbilder Florian Effenberger etwas vorbereitet. So stand ein PKW noch auf seinen vier Rädern, doch war der Bereich der A-Säule stark deformiert. Der zweite PKW wurde zuvor mit Hilfe einer Seilwinde auf einen Trümmerhaufen gezogen und in Dachlage gebracht. Somit lag das Fahrzeug auf seinem Dach und Instabil auf einem Trümmerhaufen.

Nach einer kurzen Einweisung in die Gerätschaften zur Unfallrettung bei Verkehrsunfällen, es wurden zum Beispiel Funktion und Arbeitsweisen der Hydraulischen Rettungsgeräte (Rettungsschere, Spreizer) erklärt. Und einmal die Unterschiede zu den Geräten des THW und der Feuerwehr gezeigt.

Im Ortsverband Einbeck besitzen Wir ein Hydraulischen Rettungssatz von Weber- Rescue, mit einer S200-71 Schere und einem Hydraulischen Spreizer SP 49. Da die Feuerwehr Einbeck ebenfalls Geräte von Weber-Rescue besitzt, ist die Bedienung und Handhabung dieser Geräte für die THW Kräfte vertraut gewesen.

Weiterhin wurden ergänzende Geräte, wie zb ein Stabilisierungssystem für PKW (Stab-Fast) und Rettungszylinder (Teleskopzylinder zur Unfallrettung gezeigt und dessen Funktion erklärt. Außerdem wurde dem THW erläutert auf was es bei der Unfallrettung aus einem PKW ankommt. So ist bei Unfällen mit eingeklemmten Personen eine enge Absprache mit dem Notarzt und Rettungsdienst immer sehr wichtig, da dieser zum Teil vorgibt wie schnell die Rettung erfolgen muss.

Nach dieser Einweisung wurde dann begonnen am ersten PKW zu arbeiten. Es wurden verschieden Methoden gezeigt und getestet wie man am besten ein PKW öffnen und eine Person retten kann. Und welche Dinge man zu beachten hat. So erschweren Airbags und Seitenaufprallschutz zum Beispiel stark die Arbeit der Einsatzkräfte und bergen für diese Gefahren. Daher müssen diese vor dem "schneiden" lokalisiert und markiert werden. 

Mit Hilfe des Spreizers, wurden die Türen des PKW entfernt um dem Rettungsdienst einen größeren Zugang zu dem Patienten zu schaffen. Und es wurde mit den Rettungszylindern der Vorderwagen nach vorne geklappt um dem Patienten mehr Raum zugeben und diesen einfacher aus dem PKW zu retten. Zudem wurden verschiedene alternativen gezeigt wie man ebenfalls das Fahrzeug öffnen kann und effektiv Arbeiten kann. 

Bei dem zweiten PKW in Dachlage, wurde zunächst das Stab-Fast System angebracht und das Fahrzeug zu stabilisieren. mit zwei Stützen war dieses binnen weniger Sekunden erfolgt und es konnte mit dem Glasmanagement begonnen werden. 

Dabei wurden zunächst die Fenster des PKW abgeklebt und dann entfernt um den Patienten nicht durch Glasscherben zu gefährden. Dann wurde hier der Kofferraum geöffnet um den Innenren Retter einen Zugang zum Verletzten zu schaffen. In den weiteren Schritten wurden dann die C- und B-Säule des Fahrzeuges durchtrennt und das Dach mit Hilfe der Rettungszylinder nach unten gedrückt. Dabei war es wichtig die Stabilisierung des Fahrzeuges stets im Auge zu behalten und ggf. zu Korrigieren. Da durch das abtrennen des Daches viel Stabilität aus dem Fahrzeug genommen wird.

Nachdem das Dach soweit wie nötig geöffnet war, konnte der Patient mit Hilfe eines Spineboard aus dem Fahrzeug gerettet werden. Und es endete ein mehr als Interessanter und Informativer Dienstabend für die THW Kräfte aus Einbeck. 


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW Einbeck. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




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