In diesem Jahr stand das große Thema: "Dekontamination von Einsatzkräften nach Gefahrstoffeinsätzen" auf dem Lehrplan der gemeinsamen Ausbildung.
Im ersten Teil fand eine Theoretische Einweisung in dieses komplexe Thema, durch den Stellv. Gruppenführer Dekon der FB IV statt. Hier wurden die verschiedenen Dekontamination (Dekon/Säuberung) Stufen nach der FwDv (Feuerwehrdienstvorschrift) 500 und THW DV 500 erklärt und im Detail die Vorgänge erläutert. Hier wurde auch gezeigt, wie man mit wenigen Mitteln und ohne großen Aufwand eine Notdekon errichten und betreiben kann. Dieses ist ebenfalls mit Mitteln der Bergungsgruppen möglich.
Ebenfalls wurden die Verschiedenen Körperschutzformen, um sich vor einer Kontamination (Verschmutzung) zu schützen gezeigt und auch erklärt. Hier wurde es anhand von Feuerwehrschutzkleidung gezeigt, welches sich aber fast gleichmäßig auf die vorhandene THW Ausstattung übertragen lies.
Nach dieser Theoretischen Einweisung und Schulung, wurde das Erlernte Wissen nun ausführlich in der Praxis gezeigt und geübt. Hierbei konnten auch die Atemschutzgeräteträger des THW Einbeck einmal selbst die Dekon Stelle durchlaufen und am eigenen Leib spüren, wie es ist Dekontaminiert zu werden und wie lange dieses dauert.
Dazu wurde Wetterbedingt in der Fahrzeughalle, durch die FB IV die Dekonstelle Typ 2 errichtet. Diese Dekonstelle besteht aus mehreren Bereichen, die direkt an der Absperrgrenze einer Einsatzstelle errichtet wird. In diesem sogenannten Schwarzbereich, wird im ersten Teil eine Grobreinigung, der Schutzkleidung (Chemikalienschutzanzug, Einwegschutzanzug) durchgeführt. Hier werden zunächst die Stiefel der Einsatzkräfte in einer Wanne gesäubert und Verschmutztes Gerät, welches der Eingesetzte Trupp dabei hatte abgelegt.
Danach treten die Einsatzkräfte in eine "Duschkabine", wo sie von dem Dekon Personal mit Wasser, Bürsten und ggf. Reinigungsmittel gründlich abgewaschen werden. Dieses dauert je nachdem mit welchem Stoff die Einsatzkräfte in Berührung gekommen sind ca. 10-20 Minuten! Der Vorteil der "Duschkabine" ist, das man keine weitere Ausbreitung (Kontaminationsverschleppung) an der Einsatzstelle hat.
Nachdem die Einsatzkräfte in der "Duschkabine" gesäubert wurden, treten sie in eine weitere Wanne, wo sie leicht abgetrocknet werden. Danach steigen sie in eine weitere Wanne, wo den Einsatzkräften nun die gereinigte Schutzkleidung ausgezogen wird. Dieses ist notwendig, da man nicht zu 100% sichergehen kann, das die verwendeten Schutzanzüge sauber und ungefährlich sind. Daher werden diese Schutzanzüge nach dem Ausziehen auch in Spezielle Transportsäcke verpackt, von wo aus sie entweder Entsorgt oder durch eine Spezialfirma gereinigt werden. Zu guter Letzt betreten die Einsatzkräfte ein Zelt, indem die ihre zuvor abgelegte Persönliche Ausstattung (Einsatzjacke, Stiefel und Co.) wieder anziehen.
An dieser Praxisausbildung erkannte man sehr deutlich mit was für einem Zeitaufwand eine Dekontamination von Einsatzkräften verbunden ist, pro Einsatzkraft wurden in diesem "Trocken durchlauf" rund 10-15 Minuten benötigt. In einem realen Gefahrstoffeinsatz muss man daher immer diese Zeit zur eigentlichen Einsatzzeit unter Atemschutz einrechnen. So kann es vorkommen das Einsatzkräfte unter dem Einsatz von Chemikalienschutzanzügen nur eine Einsatzzeit von etwa 10-15 Minuten haben, bevor sie den Rückweg zur Dekonstelle antreten müssen.
Durch den großen Gefahrstoffunfall im Dezember 2014, erkannte man beim Ortsverband Einbeck das man sehr schnell in die Verlegenheit eines Gefahrstoffeinsatzes kommen kann. Daher wurden die Einsatzkräfte des THW Einbeck nun mit diesem Thema vertraut gemacht und Ausführlich geschult. Da man schon seit einigen Jahren eine gute Zusammenarbeit mit dem 3. Zug der Feuerwehrbereitschaft 4 pflegt, übernahmen die Feuerwehrkameraden gerne diese Ausbildung für das THW und werden auch in Zukunft diese Arbeit vertiefen.
Denn nur wenn man sich kennt und weiß wie der andere Funktioniert, kann man so große Einsätze wie auf der A7 Erfolgreich stemmen, waren sich die Ehrenamtlichen Helfer von THW und Feuerwehr einig.