Im Jahr 2013 wird die Elbregion in Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen von einem neuem Jahrhunderthochwasser heimgesucht, das in Teilen schlimmer ist als das Jahrhunderthochwasser 2002.
Auch das Technische Hilfswerk Einbeck ist im Einsatz.
Am 06.06.2013 wurde die Fachgruppe Beleuchtung (FGr. BEL) des THW Einbeck um 06:00 Uhr durch den THW Landesverband Bremen, Niedersachsen aus Hannover zum Elbe Hochwasser in den Raum Gartow alarmiert.
Umgehend informierte der Ortsbeauftragte für Einbeck, Kai Scheffler die 8 Helfer, die sich bereits im Vorfeld für diesen möglichen Einsatz vorbereitet hatten informiert. um 10:30 traf man sich in der Unterkunft und bereitete noch die letzten Sachen vor dem Einsatz vor, sodass man um 11:00 Uhr in Richtung Gartow mit dem: MLW IV, MTW OV und Lichtmast starten konnte.
Auf dem Weg nach Gartow wurde noch eine Bergungsgruppe aus Goslar abgeholt. Diese hatte den Auftrag die Einbecker Helfer zu unterstützen.
Gegen 17:00 Uhr wurde Gartow erreicht und man meldete sich in der Örtlichen Einsatzleitung an. Dort bekam man umgehend den Auftrag den Bereitstellungsraum (BR) der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main, am Gartower See (BF FFM) auszuleuchten. Diese Aufgabe wurde mit Hilfe des Lichtmastes und 4 Powermoons bewerkstelligt. Dieser Auftrag dauerte zwei Tage an, bis man einen neuen Auftrag erhielt.
Am 08.06.2013 bekam der Gruppenführer der FGr BEL den Auftrag in der Ortschaft Vietze Kontakt mit dem Einsatzleiter vor Ort aufzunehmen und Erkundungsmaßnahmen vorzunehmen. Umgehend machte dieser sich auf den Weg nach Vietze und nahm Kontakt mit dem Einsatzleiter auf. Dort stellte sich folgendes Bild dar: In dem Ort Vietze gibt es keine Deichsicherungen, Hochwasserschutzmaßnahmen müssen vor Ort durch die Anwohner selbst vorgenommen werden. Da die dortige Situation die Anwohner aber deutlich überforderte, übernahmen die Sicherungsarbeiten die BF FFM und Bundeswehr. Unterstützt wurden sie dabei von Kräften der Kreisfeuerwehr Stade und BF Offenbach. Somit wurden in kürzester Zeit Deiche aufgeschüttet und mit Hilfe von Sandsäcken Behelfsdeiche errichtet. Die Aufgabe des THW bestand darin ca. 5 km Behelfsdeich Schattenfrei auszuleuchten. Diese Aufgabe konnte allerdings nicht von einer FGr BEL allein gestemmt werden, so bekamen die Einbecker Helfer Unterstützung von den Beleuchtungsgruppen aus Bad Essen, Celle und der Bergungsgruppe Goslar. Die Kräfte wurden vom Gruppenführer aus Einbeck in die Situation eingewiesen und machten sich danach unverzüglich an die Arbeit. Es wurden insgesamt 5 Lichtmasten, 8 Powermoon, 4x 8 kVA Stromerzeuger und ca. 20 1000W HQI Scheinwerfer dafür im Einsatz.
Auf Höhe des Einbecker Lichtmastes stellte sich dann ein größeres Problem dar. Dort gab es in dem Behelfsdeich mehrere kleinere Sickerstellen, wo das Wasser durch den Deich drückte. Umgehend wurde der Einsatzleiter davon in Kenntnis gesetzt und es wurde beraten wie nun vorgegangen wird. Es wurde beschlossen 3 Deichschlösser zu errichten um den Wasserzufluss zu stoppen. Da es eine Vielzahl an Baustellen an dieser Einsatzstelle gab, standen für diese Arbeiten nicht genügend Helfer bereit. Auf Grund dieser Situation begannen die 20 THW Helfer mit den Deichsicherungsarbeiten und errichteten bis morgens um 05:00 Uhr mit Hilfe der Bundeswehr die 3 Deichschlösser. Durch diese Maßnahme konnte zunächst weiterer Schaden am Deich abgewendet werden. Nachdem die Bundeswehr den weiteren Verbau an dieser Stelle übernommen hatte, begannen die THW Helfer mit dem Rückbau ihrer Beleuchtung und begaben sich zur Nachtruhe in den THW BR in Woltersdorf.
Bis zum 15.06.2013, gab es dann einen neuen Einsatzschwerpunkt für die THW Beleuchtungsspezialisten. Auf der L 256 Gartow- Gorleben ist die Elbe über die Fahrbahn getreten und drohte den Ort Gartow von hinten zu überfluten. Die BF FFM wurde in diesem Bereich mit den Sicherungsmaßnahmen betraut. Auch das THW Einbeck war an dieser Einsatzstelle im Einsatz und der BF FFM unterstellt.
Die Aufgabe hier war ca. 4 km Landstraße für die Sicherungsarbeiten und die Deichläufer in den Nachtstunden auszuleuchten. Erschwert wurde dieses durch eine Einbahnstraßenregelung auf der Landstraße. Da auf der einen Straßenhälfte ein Hochwasserschutzsystem installiert wurde, gab es nur ein Fahrstreifen zum Befahren. Ebenfalls war der Seitenraum teilweise unterspült und stark aufgeweicht, sodass dieser auch nicht befahren werden konnte. Somit musste Taktisch klug überlegt werden, wo die Lichtmasten postiert werden. Der Einbecker Lichtmast wurde auf Höhe des Klärwerk Laasche postiert und Leuchtete den dortigen Bereich aus. Unterstützung bekamen die THW Helfer hier von der Kreisfeuerwehr Wesermarsch, die 8 kleine Lichtmasten dabei hatten. Diese wurden so postiert dass sie die Lücken zwischen den großen THW Lichtmasten ausleuchteten. Dieser Einsatz hier zog sich bis zum 14.06.2013 hin.
Am 15.06.2013 wurde von der Örtlichen Einsatzleitung in Gartow bekannt gegeben, dass sich die Hochwassersituation hier derartig entspannt hat, das kein weiterer Einsatz in den Nachtstunden erforderlich ist. Somit wurden die THW Einheiten zurück zur THW Führungsstelle Lüchow überstellt, die ebenfalls keinen weiteren Einsatzauftrag für die Einbecker Helfer hatte und diese somit nach 10 Tagen aus dem Hochwassereinsatz entlassen werden konnten und die Rückfahrt zum Standort nach Einbeck antreten konnten.
Wir bedanken uns bei all unseren Eingesetzten Helfern für 10 Tage volle Einsatzbereitschaft! Ebenso danken wir den Arbeitgebern für das unproblematische Freistellen unserer Helfer vom Arbeitsplatz. Ohne diese Freistellung wäre der Einsatz nicht möglich gewesen, dafür
VIELEN DANK...!
Bisherige Einsatzorte während des Elbe Hochwasser:
- Gartow
- Vietze
- Gorleben
Weitere Bilder gibt es hier und hier
Im Einsatz:
- Fachgruppe Beleuchtung: MLW IV, Lichtmast
- MTW OV