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Göttingen,

Gefahrgutunfall auf Bundesautobahn 7 bei Göttingen

Am Freitag, den 19. Dezember 2014, ereignete sich gegen 7:30 Uhr auf der BAB 7 zwischen der Anschlussstelle Göttingen und der Raststätte Mengershausen-West in südlicher Richtung ein schwerer Verkehrsunfall. Ein LKW kam aus bisher ungeklärter Ursache ins Schleudern, durchbrach die Mittelleitplanke und blieb in der Mitte der Autobahn quer zur Fahrbahn liegen.

Lichtmast in Vorbereitung kurz vor der Absperrgrenze

Einige PKW konnten dem LKW noch ausweichen, andere fuhren in die Unfallstelle. Dabei gab es einen Toten und mehrere Verletzte. Der LKW hatte 80 Fässer mit Aluminiumphosphid geladen, von denen einige beschädigt wurden. Durch die Reaktion mit Wasser (Regen) wurde ein Brand ausgelöst.

Um 09:29 Uhr forderte die Berufsfeuerwehr Göttingen über die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Northeim die Fachgruppe Räumen des THW-Ortsverbandes Northeim zur Unterstützung an, die um kurz vor 11 Uhr an der Einsatzstelle eintraf.

Dort erhielten die THW-Kräfte eine Einweisung in die Lage. Danach konnte der Gefahrstoffzug des Landkreises Göttingen mit Unterstützung des Bergungsräumgerätes mit der Entladung des LKW beginnen. Immer wieder aufflackernde Brände mussten von der Feuerwehr mit Löschpulver bekämpft werden. Die geborgenen Fässer wurden in Container verladen. Anschließend verfüllte der THW-Radlader die Container mit Sand, um einen kraftschlüssigen Verbund der Fässer herzustellen und das Ausdünsten der Gase zu minimieren. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden die Radladerfahrer des THW-Ortsverbandes Northeim durch frische Kräfte der Fachgruppe Räumen aus Clausthal-Zellerfeld ausgetauscht.

Ab dem Nachmittag des 19. Dezember stellte das Göttinger THW zwei Fachberater in die Technische Einsatzleitung ab. Der Zugtrupp des THW-Ortsverbandes Northeim erhielt die Aufgabe, eine Untereinsatzabschnittsleitung (UEAL) für den Bereich Ladungsbergung (Einsatz der THW-Fachgruppen Räumen, Logistik und Beleuchtung) einzurichten und zu betreiben. Ihm unterstellt wurden die THW-Ortsverbände Northeim, Einbeck, Göttingen, Hann. Münden, Clausthal-Zellerfeld und Gieboldehausen sowie zwei Ortsfeuerwehren.

Gegen 17:30 Uhr am Freitagabend wurde die Fachgruppe Beleuchtung des THW Ortsverband Einbeck, durch die THW Gst Göttingen zum Einsatz auf die Autobahn alarmiert. Zunächst liefen die Beleuchtungsexperten die Autobahnraststätte Mengershausen -West an und wurden von dort später von der UEAL Beleuchtung auf die BAB 7 abgerufen.

Hier bekamen die Einbecker Helfer zunächst eine ausführliche Einweisung in die Lage vor Ort. Ist ein Gefahrstoffunfall doch nicht an der Tagesordnung und somit gab es einiges zu beachten. Nach der Einweisung wurde der vorläufige Einsatzauftrag erklärt. Das THW Einbeck sollte, nach der erfolgten Ladungsbergung für die Unfallforscher der DEKRA die Autobahn auf etwa 150m länge Taghell ausleuchten. Da diese Arbeiten erst spät in der Nacht erfolgen sollten, verlegte die Fachgruppe Beleuchtung zunächst in die THW Geschäftsstelle Göttingen und ging dort ersteinmal in Ruhe.

Da die Lage an der Einsatzstelle sehr Dynamisch war, sie veränderte sich fast halbstündlich. So wurde die Fachgruppe Beleuchtung schon nach einer Stunde wieder auf die BAB 7 zurück beordert. Nach einer erneuten Lagebeurteilung durch die Führungskräfte wurde beschlossen, die Einsatzstelle in der Nacht für die Bergungsarbeiten besser auszuleuchten. Dazu wurden die beiden Lichtmastanhänger aus Einbeck und Hann. Münden im Schwarzbereich in Stellung gebracht und leuchteten von zwei Seiten den verunglückten LKW aus. Somit war die Einsatzstelle für die Feuerwehren Optimal ausgeleuchtet und die Bergungsarbeiten konnten Professionell erledigt werden. Die Bergung der Ladung erstreckte sich bis zum Samstagnachmittag.

Da hier im Akuten Gefahrenbereich gearbeitet werden musste, konnten alle Arbeiten (Aufbau der Lichtmasten, Nachtanken, Kontrollen, etc) nur unter Schweren Atemschutz durchgeführt werden. Ebenfalls wurden mehrere Powermoon durch das THW und die Feuerwehr entlang der Einsatzstelle aufgebaut und betreut. 

Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden noch die direkten Bergungsarbeiten des verunglückten LKW und dessen Abtransport ausgeleuchtet. 

Aufgrund der langen Einsatzdauer von ca. 32 Std. waren neben den Berufsfeuerwehren Göttingen und Kassel auch die Gefahrstoffzüge aus den Landkreisen Göttingen, Northeim, Osterode und Kassel sowie die Werkfeuerwehren ContiTech und Otto Bock im Einsatz.

 

Textvorlage: THW Ortsverband Northeim

 

Im Einsatz:

  • THW OV Einbeck: MTW TZ, MLW IV, Lichtmast
  • THW OV Northeim: GKW I, MTW TZ, WLF, Radlader, Tieflader
  • THW OV Hann. Münden: MLW I, MTW TZ, GKW I, MzKw, Lichtmast
  • THW OV Clausthal: MTW OV
  • THW OV Gieboldehausen: LKW Lbw, MTW OV, MLW V
  • THW OV Göttingen: LKW Kipper, MLW V, MTW TZ, MTW OV
  • THW Gst Göttingen: SB E

Weitere Berichte:

http://www.hna.de/lokales/goettingen/a7-unfall-goettingen-reportage-aussergewoehnlichen-einsatz-4564242.html

http://www.hna.de/lokales/goettingen/goettingen-ort28741/nach-schwerem-unfall-gefahrguttransport-voll-gesperrt-4554101.html



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