Teaserbild
Hohnstedt,

Großeinsatz wegen Verunglückten ICE im Tunnel

Sirenenalarm schreckte am Sonntag gegen 0.30 Uhr die Menschen in der Kreisstadt und den dazugehörigen Ortschaften aus dem Schlaf: Angesetzt war eine Großübung im ICE-Bahntunnel zwischen Hohnstedt und Ahlshausen für alle Feuerwehren der Stadt sowie zusätzlich der Schnellen Einsatzgruppen mit Rettungskräften von DRK, Johannitern, ASB und Technischem Hilfswerk.

MTW Zugtrupp, als Einsatzabschnittsleitung Logistik am BHP

Sirenenalarm schreckte am Sonntag gegen 0.30 Uhr die Menschen in der Kreisstadt und den dazugehörigen Ortschaften aus dem Schlaf: Angesetzt war eine Großübung im ICE-Bahntunnel zwischen Hohnstedt und Ahlshausen für alle Feuerwehren der Stadt sowie zusätzlich der Schnellen Einsatzgruppen mit Rettungskräften von DRK, Johannitern, ASB und Technischem Hilfswerk.

Bescheid wussten zuvor nur wenige, denn es sollte der überraschende nächtliche Ernstfall mit vielen Verletzten geprobt werden.

Eingeweiht waren im Vorfeld lediglich einige Feuerwehren aus dem Hardegser und dem Einbecker Raum, die die umherirrende Bahn-Fahrgäste am Südportal des Bahntunnels darstellen sollten und dies laut Kreisbrandmeister Bernd Kühle auch mit viel Überzeugung taten.

Hinzu kamen noch zehn geschminkte Verletztendarsteller des DRK aus Alfeld, die im Tunnel Schwerverletzte mimten, die es zu bergen galt.

Mit im Einsatz war auch der in Fulda stationierte Rettungszug der Deutschen Bahn, der, besetzt mit neun Berufsfeuerwehrmännern und drei Notärzten, bereits ab 22 Uhr am am Göttinger Bahnhof bereitstand und auf das Alarmzeichen aus Northeim wartete.

Das kam schließlich gegen 0.30 Uhr und damit eine halbe Stunde später als eigentlich vorgesehen. Grund: Der letzte ICE aus Richtung Hannover hatte sich um 30 Minuten verspätet, und erst dann konnte die Übung anlaufen, denn bis morgens um 5 Uhr haben die ICE-Züge Pause.

Letztlich waren laut Einsatzleistelle Northeim 160 Feuerwehr-Aktive aus den Ortsfeuerwehren Northeim, Edesheim, Hohnstedt, Langenholtensen, Stöckheim, Hollenstedt, Berwartshausen, Schnedinghausen und Höckelheim sowie die Technische Einsatzleitung-Ost im Einsatz.

Die 150 Rettungskräfte der Schnellen-Einsatzgruppen (SEG) wurden unterstützt von Helfern des Technischen Hilfswerks. Diese Leuchtetetn den Behandlungsplatz aus und stellten Arbeitsstrom zur Verfügung. Dieses übernahm die Fachgruppe Beleuchtung des THW Ortsverband Einbeck. Weiterhin war der Wechsellader der Fachgruppe Räumen des THW Northeim im Einsatz, der den Abrollbehälter MANV (Massenanfall von Verletzten) der Johanniter aus Northeim zur Einsatzstelle transportierte.

Das Unfallszenario erfuhren die heraneilenden Einsatzkräfte erst in den Autos beziehungsweise vor Ort: Danach war ein von Norden kommenden ICE etwa 200 Meter nach der Einfahrt auf ein Hindernis geprallt und entgleist. Der mit 250 Fahrgästen besetzte Zug schrammte noch etwa 1000 Meter an der Tunnelwand entlang, ehe er zum Stehen kam. Angenommene Verletztenlage: Etwa 50 schwerverletzte und 200 nicht oder nur leichtverletzte Fahrgäste.

Zu versorgen hatten die Helfer zuerst einmal die aus dem Tunnelportal herauskommenden Fahrgäste. Für die Bergung der Verletzten aus dem Tunnel musste zunächst einmal die Oberleitung geerdet werden, so dass Rettungskräfte mit dem Rettungszug einfahren konnten.

Die zehn auf dem Gleis liegenden „Verletzten“ wurden anschließend mit dem vom Rettungszug abgekoppelten Pendelwagen nach draußen auf provisorisch eingerichtete Verletzten-Sammelplätze gebracht. Von hier aus wurden sie und auch die anderen Fahrgäste in die Schule nach Edesheim gebracht, wo sie von Sanitätern, Ärzten und auch den Notfallseelsorgern und Kräften des Kriseninterventionsteams der Johanniter Unfallhilfe, der Kreisfeuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes und des Arbeiter Samariter Bundes betreut wurden.

Kühle: Alles gut geklappt

Fazit des Kreisbrandmeisters zur bis 4.30 Uhr dauernden Übung: „Trotz der Ferienzeit waren genügend Einsatzkräfte da. Es hat, bis auf ein paar Kleinigkeiten, alles super geklappt.“ Die Übung sei notwendig gewesen, weil die letzte Probe dieser Art in einem Bahntunnel im Jahr 1998 stattgefunden hatte. Kühle: „Da sind inzwischen so viele neue Leute dabei. Die müssen erst einmal das Gefühl für ein solches Szenario im Tunnel bekommen.“

Von Axel Gödecke/ HNA Northeim

Bilder: THW Einbeck, Pressegruppe KFV Northeim


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.







Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: