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Hochwasser in Tukastan

Einsatzkräfte pumpen große Wassermengen mit Hochleistungsmodulen ab – so lautete der Schwerpunkt der Übung „DeModEx“, die am vergangenen Wochenende in Hoya (Niedersachsen) und Umgebung stattfand. Rund 100 Einsatzkräfte aus verschiedenen EU-Ländern trainierten die Zusammenarbeit während eines Einsatzes, der außerhalb der Europäischen Union stattfindet.

Arbeit im OSSOCC, Bild: M.Radke

Tukastan: weite Teile des Landes durch Sturm und Starkregen verwüstet, 30 Prozent des Landes überflutet, 145 Tote, 6.300 Verletzte, 70.000 Menschen obdachlos. Nachdem der Präsident eines asiatischen Staates Hilfe ersucht hat, läuft die EU-Hilfe an. So lautete das komplette Übungsszenario des länderübergreifenden Trainings. 

Die Organisatoren, ein internationales Konsortium, hatten sich unter der Führung des THW abwechslungsreiche Aufgaben ausgedacht. Sie stellten die beteiligten Teams vor große Herausforderungen. Am Anreisetag galt es spät abends noch, eine fast übergelaufene Kläranlage abzupumpen. Am nächsten Morgen weckte ein fingierter Feueralarm die Rettungskräfte. 

Später rief die Übungsleitung die Retterinnen und Retter zu einer Schleuse, deren Tore dem steigenden Wasserdruck nicht mehr Stand hielten. Mit ihren Pumpen entlasteten die Spezialistinnen und Spezialisten das Wasserbauwerk und verhinderten eine weitere Überflutung der Umgebung. Drei Hochleistungspumpenmodule aus Italien, dem Baltikum (Lettland, Litauen, Estland) sowie Pumpen des THW standen für die Aufgaben bereit. Gemeinsam haben diese eine Förderleistung von rund 7.500 Kubikmetern in der Stunde, was der Menge von mehr als zwei olympischen Schwimmbecken entspricht. 

THW-Präsident Albrecht Broemme machte sich vor Ort ein Bild von der umfangreichen Übung. Er beobachtete, wie die eingesetzten Rettungsteams die ihnen gestellten Aufgaben bewältigten. Und war darüber hinaus noch aktiver Teil der Übung: Er mimte im Rollenspiel den Generaldirektor des Zivilschutzes des von der Katastrophe betroffenen Landes Tukastan.

Neben den Hochleistungspumpengruppen nahmen auch ein EU-Koordinierungsteam sowie ein Vertreter der UN an der Übung teil. Im Ernstfall koordinieren und unterstützen diese Stellen die Zusammenarbeit der internationalen Hilfskräfte. Außerdem probten alle Teams gleichzeitig auch das richtige Verhalten in einem internationalen Umfeld und wie dort miteinander kommuniziert wird. 

Die Großübung konnte nur stattfinden, da die Bundesschule Hoya und verschiedene Ortsverbände tatkräftig unterstützten. Darüber hinaus nutzten die Einsatzkräfte den „Bereitstellungsraum 500 Nord“ als Sammelstelle. Außerdem halfen verschiedene Organisationen wie Feuerwehr, Polizei, DLRG, örtliche Betriebe, Firmen und Behörden beim Gesamtablauf. 

Die „EU Module Exercises“ sind eine Reihe von Feldübungen für EU-Katastrophenschutzmodule. Übungen wie diese sind für die Vorbereitung auf die internationale Zusammenarbeit bei Großschadenslagen sehr wichtig. Dabei haben die Einsatzkräfte der verschiedenen Länder die Möglichkeit, zusammen zu üben, vorhandene Strukturen zu verbessern und sich gegenseitig kennenzulernen.


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