Die Humanitären Prinzipien:
Menschlich, neutral, unparteilich und unabhängig
Der Grundsatz der Menschlichkeit besagt, dass menschliches Leid allerorts gelindert werden muss. Besondere Aufmerksamkeit gilt den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Die Würde aller Opfer muss gewahrt und
geschützt werden.
Neutralität besagt, dass humanitäre Hilfe geleistet wird, ohne dass in bewaffneten Konflikten oder anderen Kontroversen einer der Seiten der Vorzug gegeben wird.
Unparteilichkeit bedeutet, dass humanitäre Hilfe ausschließlich aufgrund der Bedürftigkeit geleistet wird – ohne Diskriminierung zwischen betroffenen Bevölkerungsgruppen.
Der Grundsatz der Wahrung der Unabhängigkeit bedeutet, dass humanitäre Ziele nicht politischen, wirtschaftlichen, militärischen oder sonstigen Zielen untergeordnet werden dürfen. Einziger Zweck der humanitären Hilfe muss sein, das Leiden der Opfer humanitärer Krisen zu vermeiden oder zu lindern.
(Auszug aus dem Verhaltenskodex der THW Auslandseinsatzkräfte)
Gemäß dieser Prinzipien, wurde das Technische Hilfswerk (THW) Einbeck am 29.08.2015 gegen Mittag nach Adelebsen alarmiert. Dort musste kurzfristig eine Ausweich Unterkunft für das Grenzdurchgangslager Friedland eingerichtet werden.
In der ehemaligen Albert-Schweitzer Schule haben Einsatzkräfte von Arbeiter-Samariter Bund und Feuerwehr in nur wenigen Stunden Vorlaufzeit eine Temporäre Flüchtlingsunterkunft für ca. 200 Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien, Afghanistan, Eritrea,... gebaut. Da es bereits kurz nach Öffnung dieser Flüchtlingsunterkunft zu einem Rechtsextremen Zwischenfall gekommen sein soll, wurde die Fachgruppe Beleuchtung aus Einbeck damit beauftragt, dass Außengelände Schatten und Blendfrei auszuleuchten. 12 Ehrenamtliche THW Einsatzkräfte waren mit dieser Aufgabe beschäftigt und stellten mehrere Scheinwerfer und Powermoons (R) um das Schulgelände auf, um die Arbeit der Polizei zu erleichtern.
Nachdem dieser Auftrag erledigt war rückten die THW Kräfte, bis auf eine Nachtwache wieder in die Unterkunft nach Einbeck ein.
Diese Beleuchtungsaufgabe wurde bis zum 02.09.2015 durch das THW Einbeck sichergestellt und Betreut. Unterstützt wurden die Einbecker THW Kräfte durch die Fachgruppe Logistik - Material aus Göttingen, die den Stromerzeuger mit Dieselkraftstoff versorgten.
Bei diesem Einsatz kamen die THW Kräfte auch direkt mit den Flüchtlingen in Kontakt und hatten so auch die Gelegenheit sich einmal mit diesen Auszutauschen oder mit den Kindern zu spielen.
Wir möchten uns auf diesem Wege noch einmal bei den Anwohnern von Adelebsen für eventuelle Belästigungen durch das Licht und die Geräusche des Stromerzeugers entschuldigen. Aus Einsatztaktischen Gründen war es Notwendig das dieser Generator (der Schallgedämpft ist), die ersten Tage auf dem Schulhof stand und dort betrieben werden musste.