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Neuer Ortsbeauftragter für Einbeck ins Amt Berufen

Uwe Arlt reiche den Staffelstab weiter, stellte der Landesbeauftragte für Bremen und Niedersachsen, Ralph Dunger, fest. Dieser Schritt sei nicht einfach, vor allem dann, wenn jemand so lange am Steuer des THW-Schiffes gestanden habe wie er.

Der Neue und der Alte Ortsbeauftragte von Einbeck, mit LB Ralph Dunger

Einbeck (ek). Uwe Arlt reiche den Staffelstab weiter, stellte der Landesbeauftragte für Bremen und Niedersachsen, Ralph Dunger, fest. Dieser Schritt sei nicht einfach, vor allem dann, wenn jemand so lange am Steuer des THW-Schiffes gestanden habe wie er. Er verlasse als Kapitän die Brücke, aber nicht das Schiff. Er werde dem THW weiter gute Dienste leisten, und auf seine Erfahrung wolle man nicht verzichten. Ohne das Ehrenamt sähe es in der Gesellschaft düster aus. Der Bevölkerungsschutz sei ein Bereich, der sich sogar überwiegend auf das Ehrenamt stütze, und dass auf dieser Basis Leistung und Sicherheit gewährleistet seien, sei nicht selbstverständlich.

Die Situation für das THW habe sich durch den Wegfall der Wehrpflicht geändert. Die Einsätze würden häufig in Gefahr stattfinden, sie dienten dazu, andere aus Gefahr zu retten. »Gibt es dafür die notwendige politische Unterstützung?«, fragte Dunger. Die Vielfalt der Hilfsorganisationen sei erfreulich, da könne sich jeder, der sich einbringen wolle, das Passende heraussuchen. Das THW biete eine kostenlose Mitgliedschaft an, eine interessante Ausbildung und Ausstattung und viele Gleichgesinnte, die mit Technik umgehen und anderen helfen wollten. Das sei positiv gelebte Kameradschaft. »Der Wille zur Hilfe schweißt uns zusammen, das ist das wahre soziale Netzwerk.« Der Ortsbeauftragte sei besonders wichtig, mit seiner Person, dem Motor, stehe und falle alles. Er sichere das kameradschaftliche Miteinander, Jugendarbeit und bürgerschaftliches Engagement. Dieser Motor sei 15 Jahre lang Uwe Arlt gewesen. Die Schnittstelle zwischen Mitgliedern und Organisation verlange viel Fingerspitzengefühl, zumal nach den Ende der 90er Jahre erfolgten Um­strukturierungen auf Bundesebene. Die Kameraden dabei mitzunehmen, sei ihm mit langem Atem gelungen.

Uwe Arlt kam 1977 zum Technischen Hilfswerk. Er war unter anderem Gruppenführer, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und eben ab 1998 Ortsbeauftrater. Nach Hannover hin sei Einbeck ein stiller Ortsverband, sagte Dunger. Das sei nicht negativ, sondern bedeute Verlässlichkeit: Er sei da, wenn er gebraucht werde, das sei ein gutes Zeichen für das innere Miteinander. Angesichts einer 60-jährigen Geschichte habe Uwe Arlt den Verband lange geleitet. Er konnte sich auf eine erprobte Mannschaft verlassen, Liegenschaft und Technik seien in Ordnung. So könne er seine Funktion mit Stolz abgeben, sein Nachfolger habe ein gutes Fundament. Er hoffe, so der Landesbeauftragte, dass er Erfahrung und Wissen weiter zur Verfügung stelle.

Mit Kai Scheffler beginne keine neue Zeitrechnung, sondern Bewährtes setze sich fort. Er müsse die Organisation aber weiterentwickeln. Die Nachwuchsgewinnung sei eine wichtige Herausforderung, ebenso die Motivation der Helfer. Es gehe auch darum, eine Nische zu suchen, in der man sein Potenzial entfalten könne, um doppelte Ressourcen zu vermeiden. Für Einbeck seien das beispielsweise die Gruppe zur Bekämpfung von Ölschäden oder die Beleuchtungsgruppe. Künftige Veränderungen müssten die Helfer spüren. Die Mitglieder sollten sich weiter wohl fühlen. In Einbeck, lobte er, gebe es eine junge, gut ausgebildete und engagierte Mannschaft mit 36 Aktiven, es finde Jugendarbeit mit 33 Jugendlichen statt, das THW sei gut vernetzt, und das sei die Grundlage für die Zukunft.

Kai Scheffler kam 2000 zum THW er war in den Fachgruppen Infrastruktur und Beleuchtung und Helfersprecher, kenne also die Erwartungen der Kameraden. Seit 2009 übte er das Amt des stellvertretenden Ortsbeauftragten aus. Seine Aufgabe sei es, den Verband stabil zu halten. Nicht alle Entscheidungen würden allen gefallen, aber das THW Einbeck sei bei ihm in guten Händen, war Dunger sicher.

Sehr gute und intensive Zusammenarbeit bestätigte der stellvertretende Bürgermeister Alexander Kloss Uwe Arlt für die Stadt Einbeck; gleiches gelte für den Landkreis. »Ich kenne ihn, solange ich denken kann«, sagte er . Da habe es schöne Aktionen gegeben, etwa beim Ferienpass, aber auch den Hochwassereinsatz 1998. Die Gesellschaft brauche solche Menschen, die Zeit und Herzblut für anderen einbringen würden, die Stadt sei dankbar dafür, dass ein so dichter Teppich der Sicherheit gewährleistet sei.

Für das Polizeikommissariat Einbeck betonte Ulrich Brinkhorst, dass die Zusammenarbeit mit dem THW zwar nicht so häufig erfolge wie mit den Feuerwehren, aber wenn es etwas gemeinsam zu regeln gab, dann habe das immer gut geklappt. Er hoffe, dass sich das fortsetzen lasse.

Axel Hühne vom Geschäftsführungsbereich Göttingen dankte für die tatkräftige Unterstützung aus Einbeck. Man freue sich nun über den Nachfolger und verspreche die Solidarität der Südregion.
»Es war ganz toll.« Mit einem Dank an Stab, Führungskräfte und Helfer verabschiedete sich Uwe Arlt. Er habe mit sich gerungen, ob er weitermachen solle, aber schließlich hätte er sich auch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt. Ein guter Nachfolger sei gefunden, er könne sein Amt ohne Bedenken abgeben. »Außerdem bin ich nicht aus der Welt«, lachte er.

Kai Scheffler ist Jahrgang 1977, geboren in dem Jahr, in dem sein Vorgänger ins THW eingetreten ist. Angefangen hat er im Jahr 2000 und nach und nach verschiedene Ämter ausgeübt, die er gemeistert habe, stellte er fest. Er würde den Weg wieder so gehen, blickte er zurück, und er habe die Verantwortung gern übernommen. Der Ortsverband verabschiedete sich bei Uwe Arlt mit einem Fotobuch mit Szenen aus 60 Jahren THW in Einbeck – dieses Jubiläum soll im August gefeiert werden.

Text: Einbecker Morgenpost 

Bericht auf der Seite der Einbecker Morgenpost


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