Praxis ist wichtig: nur wer regelmäßig trainiert, kann im Ernstfall kompetente Hilfe leisten.Das THW muss zu jeder Zeit einsatzbereit sein – denn Unglücke und Katastrophen sind nicht planbar. Eine solide Ausbildung ist die Grundlage für gute Arbeit im Einsatz. Deshalb finden neben den regelmäßigen Dienstabenden auch Einsatzübungen und Übungswochenenden statt.
So auch am zweiten Augustwochenende als der Technische Zug des Ortsverband Einbeck seine Jährliche 3- Tage Übung mit temporären Feldlager am Sportplatz im Einbecker Ortsteil Drüber durchführte.
Bereits am Freitagabend ging es für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte in die vollen. Gerade als das Feldlager mit Zelten und der Verpflegungsstelle eingerichtet war, ertönten die Digitalen Funkmeldeempfänger der THW Kräfte.
Die Polizei Einbeck benötigte Unterstützung durch das THW. Da es auf der Güterverkehrsstrecke zwischen Einbeck und Salzderhelden ein Bahnbetriebsunfall gab. Eine Rangierlok der Ilmebahn hatte auf dem Streckenabschnitt vermutlich etwas touchiert und eine Notbremsung eingeleitet und die Polizei verständigt.
Die Aufgaben des THW lagen hier schwerpunktmäßig im ausleuchten des Gleiskörpers auf ca. 350m Länge, welches mit Hilfe des Lichtmastes und mobilen Scheinwerfern der Fachgruppe Beleuchtung durchgeführt wurde. Weiterhin musste die Lok weiträumig, für die Unfallaufnahme der Polizei ausgeleuchtet werden und der Gleiskörper abgesucht werden. Hier galt es eine enge Kommunikation zwischen Zugtrupp und Polizei sicherzustellen um die Arbeiten schnell, koordiniert aber auch sicher durchzuführen.
Am Samstag gab es dann zwei Ausbildungsschwerpunkte. Zum einen wurde an einem alten Brückenbauwerk ein Bocksprengwerk, ein mobiler Steg der aus Holz und Leinen besteht erstellt und in der Einbecker Südstadt konnten sich die ehrenamtlichen Helfer mit dem Thema eindringen in Trümmer beschäftigen.
Hier wurden in einem alten Gebäude mehrere Mauer- und Deckendurchbrüche mit verschiedenen Techniken und Geräten der Bergungsgruppen durchgeführt. So wurde zum Beispiel mit Hilfe der Betonkettensäge ein Deckendurchbruch vom 1. Obergeschoss ins Erdgeschoss erstellt, da der darunterliegende Raum von außen nicht zugänglich war. Mit Hilfe eines Dreibock aus dem Einsatzgerüstsystem und einem Kettenzug wurde das Betonstück, welches herausgesagt wurde gesichert und herausgehoben.
Diese Methoden und Techniken kommen zum Beispiel bei Gasexplosionen oder Gebäudeeinstürzen zum Einsatz, wenn es keine andere Zutrittsmethode mehr zu den Gebäuden oder Räumen gibt. Diese können teilweise wie mit der Betonkettensäge oder dem Kernbohrgerät auch weitgehend erschütterungsfrei erstellt werden.
Ein großer Dank für die Unterstützung der diesjährigen 3-Tage Übung geht an die Polizei Einbeck, die Ilmebahn Einbeck, die Stadt Einbeck sowie den DRK Kreisverband Einbeck!
Ohne deren Unterstützung hätten die Übungen und Ausbildungen nicht stattfinden können.